Antwort: Lehrer, denn sie sind
überflüssig. Das war der Schülerwitz der Achtziger Jahre. Die Schulzeit ist vorbei; der Spruch hat inzwischen eine neue Bedeutung für mich gewonnen: Es gibt etwas, das flüssiger als Wasser ist: Geld. Auf jeden Fall
verdunstet es deutlich schneller.
Es gibt viele traurige Beispiele aus den vergangenen Jahren, die zeigen, wie einfach man ein gesundes, florierendes Unternehmen schnell und effektiv in die Pleite steuert. Wie die Existenz vieler tausend Mitarbeiter zugunsten der Gewinnmaximierung einiger weniger "Führungspersonen" verschachert wird. Paradebeispiele hierfür sind Thomas
Middelhoff mit Karstadt/ Arcandor, Anton Schlecker und dessen Drogeriekette oder Klaus Ostendorf (Müller Brot). Der Ablauf erfolgt stets nach dem gleichen Schema: Diverse Vorstände verdienen sich jahrelang eine goldene Nase mithilfe exorbitanter Boni und jährlichen Gehaltserhöhungen im zweistelligen Millionenbereich. Gut für sie, schlecht für die Angestellten, die, muss das goldene Kalb halb verhungert zur Schlachtbank, ihre Jobs verlieren und zuvor auch noch viel Geld, weil sämtliche Jahresleistungen und Sonderzahlungen vor dem Ende noch gestrichen werden, "in einem letzten Rettungsversuch". Frau Schickedanz ließ der Welt via BILD
mitteilen, wie arm sie durch die Insolvenz wurde („wir leben von 600 € im
Monat“) und Herr Middelhoff wollte allen Ernstes klagen, weil er doch komplett
unschuldig war an der Misere. Zu Schadenersatz wurde er trotzdem verurteilt. Zwischendurch wurde gar von einer finanziellen Schieflage des freundlich lächelnden Herrn gemunkelt. Sei's drum. An die Öffentlichkeit gedrungen
ist die Peinlichkeit übrigens wegen einer Luxus-Yacht, deren Miete längere Zeit nicht bezahlt wurde.
Aber so ist das mit dem lieben Mammon in Deutschland im Jahre 2013: Geld hat keinen Wert mehr. Weder für Wirtschaftsbosse noch für unsere Politiker. Frau Merkel will verhindern, dass Stuttgart 21 zum Wahlkampfthema wird. Deshalb will sie mittels ihrer Bluthunde, pardon, ihrer Mitarbeiter die Bahn, die anderen Projektpartner und die zuständigen Regierungsvertreter dazu zwingen, den abstrusen Bau trotz unabsehbarer Mehrkosten im März ganz schnell durchzuwinken. Koste es, was es wolle. Nein, nicht ganz. Sie hat Sparvorschläge daran geknüft. Und was bitte soll eingespart werden? Ein paar Gleise? Der Brandschutz, Rettungswege oder die Aufzüge und Rolltreppen? Wir besinnen uns zurück auf alte Werte, zum Beispiel das "sozialverträgliche Frühableben".
Aber so ist das mit dem lieben Mammon in Deutschland im Jahre 2013: Geld hat keinen Wert mehr. Weder für Wirtschaftsbosse noch für unsere Politiker. Frau Merkel will verhindern, dass Stuttgart 21 zum Wahlkampfthema wird. Deshalb will sie mittels ihrer Bluthunde, pardon, ihrer Mitarbeiter die Bahn, die anderen Projektpartner und die zuständigen Regierungsvertreter dazu zwingen, den abstrusen Bau trotz unabsehbarer Mehrkosten im März ganz schnell durchzuwinken. Koste es, was es wolle. Nein, nicht ganz. Sie hat Sparvorschläge daran geknüft. Und was bitte soll eingespart werden? Ein paar Gleise? Der Brandschutz, Rettungswege oder die Aufzüge und Rolltreppen? Wir besinnen uns zurück auf alte Werte, zum Beispiel das "sozialverträgliche Frühableben".
Man beachte bei Kostensteigerung und Muttis Bitte um Einsparungen, dass bis jetzt noch überhaupt nichts für den neuen Bahnhof gebaut wurde. Aktuelle Fotos der Baustelle zeigen das ausgehobene Areal für ein (längst dringend benötigtes) neues Technikgebäude und die Vorarbeiten zu einem (ebenfalls lange überfälligen) neuen Stellwerk.
Die Bahn räumt damit bereits vor Baubeginn ein ganzes Drittel Mehrkosten auf die vorher festgelegten Gesamtkosten von 4,5 Milliarden Euro ein. Milliarden! Entwickeln sich die Kosten auch nur ein klein wenig weiter wie beim BER, haben wir bis in 3 Jahren den Nomen est Omen Effekt: Stuttgart 21 = 21 Milliarden Euro. Die Bauzeit verlängert sich wohl genauso - räumt die Bahn auch jetzt schon eine Verspätung von einem Jahr ein. (Wie gesagt, noch ist nichts gebaut. Das liegt übrigens auch nicht an den bösen grünen Blockierern, sondern schlichtweg an fehlenden Genehmigungen vom Eisenbahnbundesamt.) Aber irgendwie interessieren sich eine ganze Menge Leute dafür. Zu viele, um einfach stur weiterzumachen. Also gibt es wieder ein Machtwort von der Kanzlerin. Es wird gebaut und damit basta! Schön, dass Frau Merkel in erster Linie an ihren eigenen Frieden denkt. Jeder hat eben andere Prioritäten.
Und Geld - ist flüssiger als Wasser, das wissen wir nun. Und ebenso flüssig wie die Moral unserer Politiker, Aufsichtsräte, Vorstände....