Heute morgen bin ich verunfallt: Rückwärts aus dem Auto auf den Boden unserer Tiefgarage, weil ich mit dem rechten Fuß in einer Schlaufe des Schonbezugs gegen schmutzige Kinderschuhe hängen geblieben bin. Der Schonbezug ist eingerissen, mit der Schlaufe könnte man einen Vierzigtonner abschleppen. Mein Fuß hing immer noch fest, der Rest lag nach einem harten Aufprall im Dreck. Im allerersten Moment keimt die Hoffnung auf, ein edler Ritter auf weißem Ross (schwarz geht auch) eilt herbei. Im zweiten Moment erkennt man den niedrigen Wahrscheinlichkeitsfaktor. Auf die realen Nachbarn als Retter verzichte ich freiwillig. Also kämpfe ich mich hoch, tröste mein brüllendes Kind (die schöne Sitzauflage ist eingerissen) und teste, ob größerer Schaden an mir entstanden ist.
Inzwischen tut mir alles weh, und ich bin ein wenig beleidigt mit diesem Tag. An Wiedergutmachungsvorschlägen für das Schicksal, den lieben Gott oder Thomas Gottschalk habe ich eine kleine Wunschliste erstellt:
1. Eine mehrmonatige Sprachlosigkeit der schlechtesten Radiomoderatorin der Welt.
2. Jede Menge ehrgeizige und gewiefte Jungunternehmer in den jüngst befreiten arabischen Ländern.
3. Dass Johannes Heesters dem aufgebahrten Peter Alexander die Letzte Ehre erweist und dabei selbst abtritt.
4. Ein Kilogramm weiße Schokolade in mundgerechten Stücken.
5. Eine Goldmedaille für Maria Riesch.
6. Lena Meyer-Ohneland fliegt nach dem Vorentscheid, der keiner war, in den Urlaub, verläuft sich im Dschungel und taucht erst im Juli wieder auf, glücklich verheiratet mit einem Buschmann.
7. Sämtliche Alpe-Adria-Bonzen werden beim Besichtigen einer Kristallglasmine verschüttet - und es gibt kein Wunder von Wattens.
8. Künftig schneit es ab November, der Schnee bleibt bis April, und im Sommer steigt das Thermometer nicht über 22 °C.
9. Die Sommerzeit wird ersatzlos gestrichen.
10. Eine Flasche Rotwein ohne Nebenwirkungen.
Vielleicht erfüllt sich einer der Wünsche. Oder mehrere. Oder alle.
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