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Mittwoch, 18. Mai 2011

Vorsicht - Explosionsgefahr!

Heute wollte ich eigentlich über den Inhalt meiner Handtasche erzählen oder über die aktuelle Lage in P.-K., wo sich die Ereignisse überschlagen. Bis mir ein blöder Hund über den Weg lief:

Vor dem Abendessen durften meine Kinder beim Radeln auf dem hiesigen Festplatz noch überschüssige Energie loswerden. Ich saß auf einem Holzstamm in der Sonne und genoss den schönen Tag. Plötzlich raste ein Spitz auf mich zu, tänzelte vor mir hin- und her und kläffte mich bösartig an. Es war keine Aufforderung zum Spielen; die sieht bei Hunden anders aus. Ich blieb sitzen und wartete ab. Gemächlich kam Frauchen samt Tochter angeschlendert, und als sie direkt bei uns standen, sagte die Besitzerin mit gespieltem Erstaunen in der Stimme genau den Satz, den man bei kläffenden Hunden so liebt: „Aber die macht dir doch gar nichts…“
Nein, sie sagte das nicht zu mir über ihren Hund. Sie sagte es zu ihrem Hund – über mich! Stimmt, ich stand nicht kläffend vor der Gruppe. Noch nicht! Ein Schalter in meinem Inneren machte „klick“. Meist geschieht das zuhause, wenn meine drei Männer, alle bestens ausgestattet mit dem Schwerhörigkeitsgen des Y-Chromosoms, sämtlichen Bitten und Aufforderungen gegenüber resistent sind. Dann bekomme ich einen Wutanfall, dass meine Umwelt innerhalb weniger Sekunden einen Tornado für ein laues Lüftchen hält.

Ich stand langsam auf, holte tief Luft - und brüllte zuerst einmal den immer noch bellenden Spitz an. Der verstummte sofort. Das funktioniert eigentlich immer, man muss nur laut genug sein. Der Hund sah mich verdattert an. Dafür setzte Frauchen zu einem empörten „Also“ an. Weiter kam sie nicht. Wenn ich aufgebracht bin, bremst mich nichts mehr (s. o.). Meine Zurechtweisung in Sachen Hundehaltung und Leinenpflicht war deutlich – und nicht unbedingt leise. (Stammt der Mensch eigentlich vom Hund ab?)

Okay, im Nachhinein wäre ein freundlicher Hinweis auf den möglicherweise ein wenig zu verständnisvollen Umgang mit ihrem Fifi höflicher gewesen. Andererseits: Ich mag Hunde – aber ich hasse diese Tölen, die leinenlos durch die Gegend schießen und fremde Leute belästigen. Wahrscheinlich treibt sie gerade ihren Mann in den Wahnsinn mit Dauertelefonaten, in denen sie allen Freundinnen ihr psychotisches Erlebnis mit einer wildgewordenen Tierhasserin klagt.

Ich arbeite übrigens daran, mein Temperament zu zügeln: Ich überlege mir, was ich beim nächsten Mal besser machen könnte... Zum Beispiel: Ich bleibe ganz cool, nehme demonstrativ mein Handy und rufe das nächstgelegene Chinarestaurant an. Oder ein Versuchslabor für die Kosmetikindustrie.
P. S.: Der Bericht über die Handtasche folgt in Kürze. Das ist zum Glück weniger aufregend.

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