Jetzt hat die Durchsage von Verzögerungen aufgrund technischer Defekte für mich allerdings ein Gesicht bekommen:
Vor einigen Tagen gab es im Tiefbahnhof München etwa zwanzig Meter neben mir einen Kurzschluss, direkt an der Tunneleinfahrt. Ein lauter Knall war zu hören, jede Menge Funken flogen, und danach war dicke Luft. Es war genau so, wie wenn ein China-Böller unplanmäßig viel zu nahe explodiert. Der S-Bahn-Fahrer, der auf dem Gleis wenige Meter davon entfernt auf sein Abfahrtssignal gewartet hat, dürfte ebenso erschrocken sein wie die übrigen Wartenden, mich eingeschlossen. Allgemeine Ratlosigkeit, die S-Bahn stand – natürlich. Bei den kurz danach folgenden Durchsagen wurde einmal mehr der Oberleitungsschaden bemüht. Es folgte eine mehrstündige Streckensperrung, Notfahrplan auf anderen Gleisen und reichlich Verspätung inklusive. Das kennen wir gut; es passiert mehrmals pro Woche.
Neu an der Geschichte ist der Epilog: Am nächsten Tag war in den Zeitungen zu lesen, es hätte sich lediglich um eine Fehlmeldung gehandelt, die die Streckensperrung auslöste. Es sei ein Kurzschluss vom System gemeldet worden; die Bahnangestellten konnten jedoch trotz eingehender Prüfung keinen Defekt finden!
D a s gruselt mich mehr als der Kurzschluss selbst.
Der nächste Winter kommt bestimmt. Wer Geld hat, sollte sich unbedingt ein paar Pelze, einen Kachelofen und ganz viel Holz zulegen! Herzlich grüßt Irina aus P.-K.
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