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Sonntag, 7. November 2010

Eine Frage des Humors

Erinnern Sie sich noch an das erste populäre Programm von Michael Mittermeier, in dem eine Dicke und eine Dünne zusammen laufen und die Dicke heult: "Buhuhu, keiner will mich ficken!" So ähnlich geht es mir auch ständig. Also nicht exakt, das ist (noch) nicht das Problem... Der Hormonhaushalt ist ausgegleichen. Naja, zu wenig Sex hat man ja eigentlich immer. Aber ich schweife ab. Mein vordringliches Problem lautet: Buhuhu, keiner versteht meine Witze!" Wahrscheinlich ging es besagtem "Comedian", wie es neuhochdeutsch so schön heißt, ähnlich. In jenem Programm war der Humor hintersinnig und mit reichlich Zwischentönen versehen, eine ordentliche Allgemeinbildung voraussetzend. Inzwischen tituliert er ohne Sinn und Zweck harmlose Besucher seiner Vorstellungen mit berühmt-berüchtigten männlichen Vornamen. Reichlich platt, aber alle (anderen) Besucher brüllen vor Lachen. Meine Witze sind harmloser, von der Art "na, darfst du mit deinen 19 Jahren jetzt schon allein Auto fahren". Sind meine Äußerungen zu kompliziert? Oder schlimmer noch, ist es nicht mehr üblich, Scherze zu machen? Ich bin im Zweifel bezüglich meiner Wirkung auf andere Menschen! Geht es nur mir so? Ich habe Angst, eines Tages versteht mich niemand mehr auf dieser Welt. Ich sehe die Szene deutlich vor mir: Ich sage etwas und ernte bei den einen mitleidiges Kopfschütteln und bei den anderen böse Beschimpfungen. Wenn ich erklären will, dass das alles gar nicht  wörtlich gemeint war, drehen sich die wütenden Menschen um mich herum weg und lassen mich einsam und verlassen stehen. Buhuhu, keiner versteht meine Witze! Vielleicht sollte ich die Bibel meiner Kollegen, die B...-Zeitung, auch zu meiner Offenbarung machen und mein Niveau um geschätze 1.000 Punkte senken. Mir Jungle-Camp und Tine Wittler als Endlosschleife reinziehen und meine körperlichen Bedürfnisse den Werbepausen anpassen. Dann, ich bin sicher, versteht mich diese Welt wieder. Oder ich sie. Vielleicht. Es gibt nur einen Haken: Ich bin seit 17 Jahren glücklich ohne TV, und jedesmal, wenn ich etwas vom gebotenen Programm mitbekomme, weiß ich, das ist nicht meine Kultur. Und die Moral von der Geschichte? Ich finde mich damit ab, dass ich niemals zur breiten Masse gehöre und nicht jeder meinen Humor teilt. Immerhin, es gibt sie. Die Ausnahmen!

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