Das Jahr 2013 steht in den Startlöchern und man weiß nicht so recht, soll man eine Bilanz des vergangenen Jahres ziehen oder all die Ärgernisse einfach hinter sich lassen und ohne Vorurteile neu durchstarten.
Wilhelm hat erfolgreich seine Käthe erobert, jetzt ist sie schwanger und ganz England aus dem Häuschen. Was fällt unseren deutschen Korrespondenten dazu ein? Manche posten in den (a-)sozialen Netzwerken, dass sie sich nicht selbst gegen Kinder und für die Karriere entscheiden, um von anderer Leute Bälger zu berichten. Und andere ereifern sich über die anrüchige Geschäftstüchtigkeit der Großeltern in spe. Die Familie des schönsten Hinterteils seit Aphrodite verkaufe jetzt Artikel für Babypartys, nachdem die älteste Tochter zum royalen Brutkasten aufgestiegen sei. Pfui sowas aber auch.
Frau Merkel stimmt uns in ihrer Neujahrsrede auf ein hartes Jahr ein. Damit gehe ich, wohl zum ersten (und letzten) Mal absolut konform mit unserer Kanzlerin. Wir bezahlen Journalisten tatsächlich dafür, dass sie Geschäftsleuten vorwerfen, mit ihrer Arbeit Geld zu verdienen! Die Eltern von Kate Middleton sind durch den Erfolg ihres - Achtung - Versands für P-A-R-T-Y-Artikel reich geworden. Okay, wir leben in einem kinderfeindlichen Land, diese Erkenntnis ist nicht neu. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Entwicklung unserer Geburtenrate. Bekommt jemand Nachwuchs, werden zuallererst sämtliche Nachteile des Familienlebens ausführlich aufgezählt und erörtert. Positives Feedback erhält man eher selten. Jene mit größeren Kindern erzählen, wie schön es ist, wenn man das undankbare Pack endlich vom Hals hat, die mit kleineren fahren ungefragt das vollständige Repertoire an Horrorstorys auf: Von der dramatischen Geburt über die schmerzhaften Stillprobleme bis hin zu den schlaflosen Nächten bis weit ins fortgeschrittene Erwachsenenalter des Nachwuchses hinein.
Ebenfalls nicht neu ist das Problem im Umgang mit Leuten, die erfolgreich sind. Viel lieber sehen wir uns Typen an, die tatsächlich noch weniger auf die Reihe bekommen als wir selbst. Kein Versager ist gern allein.
Also ich für meinen Teil hoffe auf ganz viele Stromausfälle im neuen Jahr und eine Rückbesinnung auf traditionellere Werte als nur mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu ergattern. Wohin Faulheit führt, zeigt uns recht anschaulich der Werdegang der Pechmarie. Also hoch vom Sofa und raus zum Holzhacken. Ein bisschen körperliches Training ist nicht verkehrt. Vielleicht werden bald „freiwillige“ Helfer für sämtliche Arbeiten an öffentlichen Gebäuden rekrutiert, wie einst bei Michel aus Lönneberga! Die Steuern dürften spätestens ab 2014 nicht mehr reichen, die explodierenden Kosten von Euro-Rettung und Bauwerken wie BER und Stuttgarts Super-Sub-Bahnhof auch nur annähernd zu decken. Bei der Elbphilharmonie und deren Mehrkosten hat sich ausgerechnet zum fast glücklichen Ende hin auch schon wieder jemand verrechnet: Die Mehrwertsteuer wurde bei den zusätzlichen 200 Millionen Euro, die Ende November von Stadt und Baufirma ausgetüftelt wurden, nicht berücksichtigt ... Wir dürfen gespannt sein, welche Hiobsbotschaften uns in den kommenden Wochen ereilen. Angie weiß mehr, da bin ich ganz sicher. Also nichts wie her mit den Kindern. Da ist die Gefahr am geringsten, sich zu verkalkulieren. Eine Schwangerschaft dauert 9 Monate, die Geburt ein paar Stunden und 18 Jahre später sind sie dann volljährig, unsere Früchtchen.
Prost Neujahr!
Und falls jemand sich mit eigenen Augen überzeugen will vom schamlosen Ausnützen familiärer Verbindungen, hier gehts lang:
http://www.partypieces.co.uk/
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Montag, 31. Dezember 2012
Montag, 10. Dezember 2012
Loblied auf die Presse - und die Kommentarfunktion
Es ist immer wieder erstaunlich, was man findet, wenn man lange genug sucht. Zum Beispiel habe ich nach etlichen Stunden Profi-Surfen bei Google, Yahoo & Co. erfahren, dass ein gewisser Herr Dr. Volker Kefer bis 2006 langjähriger Siemens-Manager war.
Siemens ist das Unternehmen, bei dem die Deutsche Bahn Züge bestellt, die nicht geliefert werden. Nach der letzten Verschiebung des Liefertermins auf den Sankt Nimmerleinstag verkündete der Technik-Vorstand der Deutschen Bahn AG im Radio, dass das überhaupt nichts ausmache und der Bahnkunde keinerlei Schwierigkeiten zu erwarten hätte, weil die Züge nicht dringend benötigt, sondern reine Reserve-Anschaffungen seien (O-Ton Bayern 5 aktuell, Ende November 2012).
Der Technik-Vorstand heißt Volker Kefer. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt! Und gut, dass die Fahrpreise rechtzeitig erhöht wurden, um Züge anzuschaffen, die niemand braucht. So ähnlich scheint ja insgesamt das Vorgehen der DB zu sein... Die bestellten Nahverkehrszüge sind wahrscheinlich auch reine Wertanlage. Ausrangierte Wagen und Loks hingegen werden gründlichst verschrottet, bevor sie die private Konkurrenz aufkauft und generalüberholt. Könnte ja sonst passieren, dass ein ernstzunehmender Wettbewerb entsteht. Das wollen wir uns doch nicht mal im Traum vorstellen!
Natürlich kann die Bahn im Moment keinesfalls sagen, was an Schadenersatz für die verspätete Lieferung nicht fällig ist. Ist ja alles bestens, und Probleme gab es in der Vergangenheit so gut wie nie. Hüstel. Die jüngste Milliarden-Forderung von Herrn Dr. Kefer an den Staat für die Instandhaltung des Schienennetzes in Deutschland liegt auch ganz bestimmt nicht daran, dass Geld fehlt oder falsch verplant wird! (Nebenrechnung: Der Berliner Debakel-Flughafen hat sich bei den Baukosten bisher verdoppelt auf 3 Milliarden Euro. Für Stuttgart 21 ist noch kein einziger Meter gebohrt oder ausgehoben. Die Kosten betragen aber jetzt schon 6 bis 10 Milliarden Euro, wahrscheinlich sogar mehr.)
Herr Grube wiederum hat nach der vorzeitigen Verlängerung seiner Amtszeit als Bahnchef nicht nur für die nächsten fünf Jahre sein Schäfchen im Trockenen, sondern auch für unbestimmte Zeit danach. Dann nämlich geht es für ihn weiter zur EADS. Die ist eher auf den Luftverkehr eingestellt. Ein paar Missgeschicke während seiner Arbeit für die Schiene dürften dann wohl als Zusatz-Qualifikation vom künftigen Arbeitgeber gewertet werden.
Solche Zusammenhänge werden in den meisten Artikeln ausgespart. Vielleich aus Platzgründen. Spitzt nicht gerade ein Journalist wie Arno Luik die Feder, erfährt man die wichtigen Informationen erst in Foren und Kommentaren - selten jedoch in den Medienberichten selbst, die ein paar schöne Sätze von den Profi-Marktschreiern zitieren und viel Spekulationen drum herum basteln.
Zum Beispiel gibt es noch die österreichische Porr AG. Das ist eine Baufirma, die in den vergangenen Jahren ein bisschen Ärger vor Gericht hatte (und immer noch hat). Inzwischen wurden Aufsichtsrat und Management neu durchgewürfelt und die eine oder andere Spielfigur ausgetauscht. Börse-express empfiehlt die Anleihe nur „sehr risikobewussten Anlegern“. Immerhin versucht das Unternehmen gerade, sämtliche Immobilien loszuschlagen, um sich noch ins Jahr 2013 zu retten. Salopp ausgedrückt könnte man sagen, die Firma befindet sich in einer Schieflage.
Warum ich das erwähne? Porr ist das einzige Unternehmen, das sich - nach mehreren erfolglosen Ausschreibungen - im Jahr 2012 bereit erklärte, für S21 einen Tunnel zu graben, unter dem Werk von Mercedes Benz hindurch. Die Arbeiten sollen im März 2013 starten. Wenn es die Porr Gruppe bis dahin noch gibt. Die anderen Aufträge sind übrigens an ähnliche Unternehmen vergeben. Bestgeplant, durch und durch.
Frau Merkel sollte allmählich hausintern ein paar Rettungsschirme aufspannen: Für die Finanzierung von Stussgart 21, für die Rettung der Porr-Gruppe (sind wir nicht alle ein bisschen Österreich), und für die Deutsche Bahn. Ach nein, geht ja nicht, die ist Staatseigentum. Damit wenden wir uns wohl am besten an unseren starken Mann in der EU. Lieber Herr Öttinger, hier haben Sie endlich Gelegenheit, Ihre als Kommissar gewonnenen Kenntnisse hinsichtlich überflüssiger Infrastruktureinrichtungen in Europa mit privaten Interessen und denen von Deutschland zu verbinden: Ein europäischer Rettungsschirm für neue Schienen, Züge und die Magistrale Paris - Bratislava sowie das Immobilienprojekt „Schlossallee“. Bis 2040 sollte die Stuttgarter Innenstadt wieder halbwegs aufgebaut sein, geschätzte Kosten 30 Milliarden Euro. Oder darf‘s ein bisschen mehr sein? Wir haben es mit korrekten Zahlen ja nicht so, siehe Schmiedel, Dietrich, Grube, Kefer, Gönner, Hauk, Mappus, Merkel, Mehdorn, Wowereit, Wulff, von Boetticher ...
Siemens ist das Unternehmen, bei dem die Deutsche Bahn Züge bestellt, die nicht geliefert werden. Nach der letzten Verschiebung des Liefertermins auf den Sankt Nimmerleinstag verkündete der Technik-Vorstand der Deutschen Bahn AG im Radio, dass das überhaupt nichts ausmache und der Bahnkunde keinerlei Schwierigkeiten zu erwarten hätte, weil die Züge nicht dringend benötigt, sondern reine Reserve-Anschaffungen seien (O-Ton Bayern 5 aktuell, Ende November 2012).
Der Technik-Vorstand heißt Volker Kefer. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt! Und gut, dass die Fahrpreise rechtzeitig erhöht wurden, um Züge anzuschaffen, die niemand braucht. So ähnlich scheint ja insgesamt das Vorgehen der DB zu sein... Die bestellten Nahverkehrszüge sind wahrscheinlich auch reine Wertanlage. Ausrangierte Wagen und Loks hingegen werden gründlichst verschrottet, bevor sie die private Konkurrenz aufkauft und generalüberholt. Könnte ja sonst passieren, dass ein ernstzunehmender Wettbewerb entsteht. Das wollen wir uns doch nicht mal im Traum vorstellen!
Natürlich kann die Bahn im Moment keinesfalls sagen, was an Schadenersatz für die verspätete Lieferung nicht fällig ist. Ist ja alles bestens, und Probleme gab es in der Vergangenheit so gut wie nie. Hüstel. Die jüngste Milliarden-Forderung von Herrn Dr. Kefer an den Staat für die Instandhaltung des Schienennetzes in Deutschland liegt auch ganz bestimmt nicht daran, dass Geld fehlt oder falsch verplant wird! (Nebenrechnung: Der Berliner Debakel-Flughafen hat sich bei den Baukosten bisher verdoppelt auf 3 Milliarden Euro. Für Stuttgart 21 ist noch kein einziger Meter gebohrt oder ausgehoben. Die Kosten betragen aber jetzt schon 6 bis 10 Milliarden Euro, wahrscheinlich sogar mehr.)
Herr Grube wiederum hat nach der vorzeitigen Verlängerung seiner Amtszeit als Bahnchef nicht nur für die nächsten fünf Jahre sein Schäfchen im Trockenen, sondern auch für unbestimmte Zeit danach. Dann nämlich geht es für ihn weiter zur EADS. Die ist eher auf den Luftverkehr eingestellt. Ein paar Missgeschicke während seiner Arbeit für die Schiene dürften dann wohl als Zusatz-Qualifikation vom künftigen Arbeitgeber gewertet werden.
Solche Zusammenhänge werden in den meisten Artikeln ausgespart. Vielleich aus Platzgründen. Spitzt nicht gerade ein Journalist wie Arno Luik die Feder, erfährt man die wichtigen Informationen erst in Foren und Kommentaren - selten jedoch in den Medienberichten selbst, die ein paar schöne Sätze von den Profi-Marktschreiern zitieren und viel Spekulationen drum herum basteln.
Zum Beispiel gibt es noch die österreichische Porr AG. Das ist eine Baufirma, die in den vergangenen Jahren ein bisschen Ärger vor Gericht hatte (und immer noch hat). Inzwischen wurden Aufsichtsrat und Management neu durchgewürfelt und die eine oder andere Spielfigur ausgetauscht. Börse-express empfiehlt die Anleihe nur „sehr risikobewussten Anlegern“. Immerhin versucht das Unternehmen gerade, sämtliche Immobilien loszuschlagen, um sich noch ins Jahr 2013 zu retten. Salopp ausgedrückt könnte man sagen, die Firma befindet sich in einer Schieflage.
Warum ich das erwähne? Porr ist das einzige Unternehmen, das sich - nach mehreren erfolglosen Ausschreibungen - im Jahr 2012 bereit erklärte, für S21 einen Tunnel zu graben, unter dem Werk von Mercedes Benz hindurch. Die Arbeiten sollen im März 2013 starten. Wenn es die Porr Gruppe bis dahin noch gibt. Die anderen Aufträge sind übrigens an ähnliche Unternehmen vergeben. Bestgeplant, durch und durch.
Frau Merkel sollte allmählich hausintern ein paar Rettungsschirme aufspannen: Für die Finanzierung von Stussgart 21, für die Rettung der Porr-Gruppe (sind wir nicht alle ein bisschen Österreich), und für die Deutsche Bahn. Ach nein, geht ja nicht, die ist Staatseigentum. Damit wenden wir uns wohl am besten an unseren starken Mann in der EU. Lieber Herr Öttinger, hier haben Sie endlich Gelegenheit, Ihre als Kommissar gewonnenen Kenntnisse hinsichtlich überflüssiger Infrastruktureinrichtungen in Europa mit privaten Interessen und denen von Deutschland zu verbinden: Ein europäischer Rettungsschirm für neue Schienen, Züge und die Magistrale Paris - Bratislava sowie das Immobilienprojekt „Schlossallee“. Bis 2040 sollte die Stuttgarter Innenstadt wieder halbwegs aufgebaut sein, geschätzte Kosten 30 Milliarden Euro. Oder darf‘s ein bisschen mehr sein? Wir haben es mit korrekten Zahlen ja nicht so, siehe Schmiedel, Dietrich, Grube, Kefer, Gönner, Hauk, Mappus, Merkel, Mehdorn, Wowereit, Wulff, von Boetticher ...
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