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Donnerstag, 17. März 2011

Japan und der FC Bayern erleben den Supergau und ich gehe shoppen

Die Japaner tun mir leid. Explodierende Atomkraftwerke sind kein Anlass für Witze. Ebenso wenig die Revolution in Libyen, unzählige Lebewesen, die tagtäglich aussterben, Tsunamis, Erdbeben und Hurrikane. Das jüngste Debakel des FC Bayern München schon eher, jedenfalls für neutrale Beobachter.
Aber vielmehr scheint in unserer Welt nicht zu passieren. Aktuell wird man von allen Seiten bombardiert mit Berichten über die Geschehnisse in Japan. Kein anderes Thema ist seit einer Woche derart allgegenwärtig, und wir haben keine Chance, uns dieser Informationsflut zu entziehen. Drei Wochen zuvor lautete das Schlagwort Plagiat, jetzt ist es der Supergau. Ich für meinen Teil habe die Schnauze voll.
Ich flüchte in die heile Welt des Online-Shoppings. Ständig ertappe ich mich dabei, nach neuen Schuhen und Taschen Ausschau zu halten. Warum? Wenn der BMI über 18 liegt, scheiden Klamotten als Trostpflaster aus. Einkaufen ist jedoch der einzige Trost, zwischen all den Horrorszenarien ein paar schöne Dinge zu sehen, die nichts anderes sind als – schön! Eine ästhetische, ansprechende Abwechslung ist Balsam für die Seele. Braune Stiefeletten, ein elegantes Abendtäschchen, filigrane Sommersandalen, eine schicke Hülle für mein Laptop. Irgendetwas in der Art kann ich immer brauchen.
Das folgende Zitat stammt aus einer Zeit vor der letzten Wirtschaftskrise und dem Atom-Problem. Die Quintessenz, auch Kernidee genannt (ha ha), bleibt:
"When I feel bad I like to treat myself. Clothes never look any good, food just makes me fatter. Shoes always fit. "
(Toni Collette, „In her shoes“, 2005)

Ich weiß zwar im Moment nicht, wie ich diese Flucht auf Dauer bezahlen soll, aber vielleicht sind wir in Kürze alle verstrahlt oder werden von den Taliban überrannt, die sich tierisch freuen, dass unsere Medien so bescheiden in ihrer Themenwahl sind.

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