... die Unken. Sie kriechen aus ihren dunklen Löchern. Schleimig und düster und voller Warzen. Überall tauchen sie auf, aus dem Nichts. Verschollen im Untergrund der „Das-geht-mich-nichts-an-Lethargie“ und „Da-kann-man-eh-nichts-machen-Stumpfheit“. Aufgebracht durch die Störung, weg von gleichförmig, unspektakulär, gewohnt. Wir wurden angelogen und betrogen, jeder wusste es und alles war gut. Wir haben ganz in Ruhe vor uns hingedämmert, bequem in dem Kokon versponnen, wir müssten uns mit der Situation abfinden.
Gestern passierte der grandiose Schwabenstreich. Ein Regierungswechsel vollzieht sich - endlich! Übrigens: Genau deshalb gibt es Wahlen. Damit wir WÄHLEN zwischen verschiedenen Möglichkeiten. In Baden-Württemberg ist die Entscheidung gefallen, prompt geht es los mit dem Zerreden dieses Erfolgs. Anstatt sich zu freuen, dass Wahlen tatsächlich etwas bewirken können (und werden), kommen einen Tag nach dem fulminanten Erfolg einer (Achtung: Wortspiel) alternativen Partei die bösen Vorahnungen, Skepsis, Besserwisserei von all jenen, die bisher einfach nichts gemacht und nichts gesagt haben. Und dann die geheuchelte Besorgnis, ob die Grünen überhaupt genug Leute haben, ob sie das überhaupt können.
Ja mein Gott, warum denn nicht? Es hat ein Konzept gesiegt, das jedem einzelnen Bürger wieder mehr Einblick und Mitspracherecht in eine Politik gewährt, die in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem Opus Dei mutierte. Das sollte Signalwirkung haben für alle anderen Bundesländer und alle wahlberechtigten Bürger: Man kann Menschen mit Wasserwerfern von einem Park wegschießen, nicht aber von der Wahlurne. Niemand erwartet wohl, dass die Grünen übers Wasser gehen. Tatsache ist, dass die CDU in ihrer eigenen Interessenverfolgung in jüngster Zeit derart übertrieben hat, dass Lügenpack noch das harmloseste ist, was einem dazu einfällt.
Ich lasse heute die Sektkorken knallen und freue mich über die von Angela Merkel letzten Herbst ausgerufene Schicksalswahl. Endlich bewegt sich etwas, und ich bin stolz darauf.
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