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Dienstag, 26. Oktober 2010

Warten auf den Elternabend mit Amy

In einer guten Stunde ist es soweit! Zur Einstimmung höre ich Amy Winehouse. Das hat mehrere Gründe: Zum einen bekommt man spätestens nach dem zweiten Besuch einer solchen Veranstaltung das kaum zu unterdrückende Verlangen, sich vorher mit Hochprozentigem oder Rauschmitteln oder beidem in die nötige Dämmerstimmung zu versetzen. Zum anderen bekommt man spätestens ab der zweiten Hälfte während der Teilnahme den Drang, sich selbst oder einigen anderen Gewalt anzutun. Am besten erst den anderen und anschließend sich selbst, als daraus resultierende Notwendigkeit.
Wie kurz der Weg vom gebildeten, kultivierten Menschen zum geifernden Einfaltspinsel ist, bekommt man am besten bei Zusammenkünften von Eltern zu sehen. Aus lauter Sorge um die bestmögliche Versorgung des streng nach Terminplan gezeugten und erzogenen Nachwuchses vergessen die meisten, worum es geht: um Kinder. Man staune, sie sind keine Erfindung der Neuzeit, keine Modeerscheinung und kein Dekostück für den Lifestyle, den man anderen präsentieren möchte. Es nimmt einen Wunder, dass wir selbst groß geworden sind ohne Pekip, ohne musikalische Früherziehung und einen durchgetakteten Wochenplan, der jeden Spitzenpolitiker das Fürchten lehrt. Noch erstaunlicher die Generation unserer Eltern, für die es nicht nur kommerziell schlecht aussah, sondern auch sozial: die meisten haben durch den Krieg ein oder mehrere Familienmitglieder eingebüßt.
Heutzutage müssen sich im Schnitt 4 Eltern, 8 Großeltern und geschätzte 5 Nenn-Paten ein Kind teilen.
Wahrscheinlich stellen in etwa vierzig Jahren unsere Enkel erstaunt fest, dass aus ihren Eltern trotz der widrigen Umstände erstaunlich normale Menschen wurden... Das Leben (das nach der Kindergarten- und Schulzeit) wird dafür sorgen.
Und bis dahin tröstet mich Amy. 

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