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Freitag, 8. April 2011

Halali - die Jagdsaison ist eröffnet

Ich wünsche mir die gute alte Zeit zurück. So Mittelalter ungefähr, vielleicht auch ein bisschen vorher. Ich würde mich zur Königin hochschlafen (alternativ auch Herzogin oder sonst was Mächtiges) und ein paar lästige Kreaturen als vogelfrei erklären und zum Abschuss freigeben. Als da wären: eine ganz Riege von Politikern. Und zwar alle, deren Konten regelmäßig mit Zuwendungen aus Industrie und Wirtschaft gefüllt werden. (Kann es wirklich so schwer sein, das herauszufinden?) Vergnügungsreisen und diverse Domizile im Ausland werden ebenfalls dazu gerechnet. Außerdem sämtliche Vorstände - und zuallererst diejenigen, die bei insolventen Unternehmen beschäftigt sind.
Für die Berater und Consultants in unserer Gesellschaft habe ich mir ein besonderes Schmankerl ausgedacht: Es gibt eine Jagd, wie in England, mit allem, was dazugehört. Das Verhältnis von eins (Fuchs) zu dreißig (Reitern) zu hundert (Hunden) wird entsprechend humanisiert. Angesichts der großen Fülle von Beratern und Consultants allein in Deutschland schwebt mir deshalb eine Gruppe von etwa dreißig Kandidaten vor. Und aus der Jagd machen wir einen Hindernislauf. Zuerst müssen sie durch einen Fluss schwimmen. Wahlweise fünfzehn Meter breit mit Stromschnellen oder stehendes Brackwasser mit Blutegeln. Danach kommt eine Klettertour, eine Steilwand hoch, mindestens zweihundert Meter. Mit Seilen, die der Gaudi halber ein bisschen abgeschabt und eingerissen sind. Es folgt ein Spaziergang durch einen Naturpark, mitten durch ein großes Bärengehege, in dem auch ein paar ausgegliederte Wölfe ihre Runden ziehen. Damit das Ganze etwas spannender wird, bekommen die Aspiranten die Augen verbunden und Hände und Füße gefesselt. Im Zeichen des Umweltschutzes am besten mit Gedärm von anderen Tieren. Schlachtabfälle von Kühen bieten sich an. Ganz zum Schluss erfolgt die wichtigste Übung. Teamwork pur. Die Gewinner (wenn es denn welche gibt) erhalten als Preis ein fulminantes Festessen: Sie bekommen delikaten Kugelfisch, den sie zuvor selbst töten und zubereiten müssen. Ohne Anleitung versteht sich. Falls dann immer noch einer übrig ist, lässt sich bestimmt ein Gegner für einen Ultimate Fight finden. Der Herausforderer aus dem Publikum darf sicherheitshalber ein paar Messer mitnehmen.
Der Eintritt ist übrigens gratis, wenn man die Privatadresse eines Berater bei der zuständigen Rekrutierungsbehörde angibt.  
Die Welt wäre kein besserer Ort. Aber wir hätten viiiiiiel mehr Geld! 

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